Der Altjahrestag - Silvester

Der letzte Tag des Gregorianischen Kalenders, der 31. Dezember, wird als Silvester bezeichnet. Es ist er Gedenktag/ Namenstag des heiligen Papstes Silvester I., welcher am 31.Dezember 335 verstarb. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform zum Gedenken den letzten Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember.

Traditionelles in Deutschland

Warum wünschen wir einen „Guten Rutsch“ ins neue Jahr?

Es ist Sitte, sich in der Silvesternacht einen „Guten Rutsch“ zu wünschen. Gemeint ist hier aber kaum eine Schlitterpartie auf dem Eis! Es stammt vom Jiddischen „Rosch“ ab, was „Anfang“ bedeutet, somit „guten Anfang“.

Das beim Trinken oft ausgesprochene „Prosit Neujahr“ bedeutet Ähnliches und kommt aus dem Lateinischen, „prōdesse“, „es möge nützen“.

Nach dem Essen werden bei der Silvesterfeier die letzten zehn Sekunden heruntergezählt und danach mit Sekt, Champagner oder ähnlichem angestoßen. Beliebt ist auch die aus dem gleichnamigen Film bekannt gewordene „Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. Sie gilt als Verbrüderungsgetränk, das für eine gefestigte Gemeinschaft im neuen Jahr sorgen soll. Selbstverständlich führen wir das Rezept zum Schluss hier auf!

Feuerwerk wird zum "Höllenspektakel"

Die Tradition des Feuerwerks geht auf einen Brauch der Germanen zurück. Sie fürchteten die bösen Geister der Silvesternacht und veranstalteten deshalb selbst ein "Höllenspektakel", um diese zu vertreiben. Sie zündeten Holzräder an, die sie brennend ins Tal rollen ließen, um die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben. Alle machten so viel Lärm, wie sie nur konnten. Von diesem Brauch stammt die heutige Tradition, in der Silvesternacht Böller zu zünden, ab.

Neben dem Feuerwerk hat auch das Bleigießen Tradition. Die Schatten der gegossenen Figuren sollen uns Hinweise auf Ereignisse im neuen Jahr geben.

Es werden im ganzen Land Mitternachtsgottesdienste - auch Mette genannt - abgehalten, um das neue Jahr zu feiern. Hierzu werden um 24 Uhr die Kirchenglocken manchen Ortes bis zu einer Stunde geläutet.

Im deutschen Fernsehen hat sich neben dem Klassiker „Dinner for One auch die Folge „Silvesterpunsch“ der Serie Ein Herz und eine Seele einen festen Platz im Fernsehprogramm zu Silvester gesichert. Der NDR zeigt an den Tagen vor und nach Silvester das Theaterstück „Tratsch im Treppenhaus mit Heidi Kabel in der Hauptrolle (wärmstens zu empfehlen).

Die bekannte Neujahrsansprache wird in Deutschland seit 1971 jedes Jahr vom jeweiligen Bundeskanzler gehalten.

Silvester in anderen Ländern

Die Argentinier schreddern zu Silvester alte, nicht mehr benötigte Unterlagen und Dokumente. Die Papierschnipsel werden anschließend aus dem Fenster hinausgerieselt – es schneit in Südamerika!
Ferner haben Sie noch eine tolle Idee, um ihr Altpapier zu verwerten: Sie fertigen Riesenpuppen aus Pappmaché, die dann verbrannt werden. Das soll für das kommende Jahr befreien.

Zu Silvester ist es in Brasilien Brauch, weiße Kleidung zu tragen. Diese steht für Reinheit und Frieden. Außerdem werden am Strand Kerzen aufgestellt. Weiße Kerzen symbolisieren den Frieden, gelbe Kerzen sollen einen Geldsegen bringen und rote Kerzen stehen für Glück in der Liebe.

Die Brasilianerinnen gedenken an Silvester der Meeresgöttin Yemanja. Sie werfen dazu Blumen in das Meer und lassen kleine Schiffchen, gefüllt mit Süßigkeiten, zu Wasser. Dieses Ritual soll die Fruchtbarkeit stärken und die Beziehung festigen.

Die Franzosen illuminieren (erleuchten) seit 2000 den Eifelturm. Das klassische Feuerwerk wird in Paris aus Brandschutzgründen nicht gerne gesehen und wurde in der Silvesternacht 2011/2012 sogar untersagt.

Die Russen kombinieren, bedingt durch die Oktoberrevolution, die uns bekannten Weihnachts- und Silvesterbräuche. Am 31.12. wird der Weihnachtsbaum pünktlich aufgestellt und Väterchen Frost bringt Geschenke, ähnlich wie unser Weihnachtsmann zu Weihnachten. Danach beginnt das Neujahrsfest (das mit Abstand wichtigste Fest überhaupt), das offiziell bis zum 10. Januar reicht. Traditionell schreiben die Russen ihre Neujahrswünsche auf einen Zettel. Dieser wird anschließend verbrannt, die Asche wird in ein Glas Champagner gegeben und bis Mitternacht ausgetrunken - „с новым годом“!

 

In den USA ist Silvester ein bedeutendes soziales Ereignis, das in Metropolen wie New York City mit großen Partys gefeiert wird.

Der Höhepunkt, der auch in den Medien eine große Rolle spielt, ist seit 1904 das alljährliche Ritual des Ball Drop (eine Million Menschen feiern am Times Square den "Ball Drop", eine Billion Menschen weltweit schaut dem Schauspiel zu). Dabei wird auf dem Wolkenkratzer One Times Square in den letzten 60 Sekunden des alten Jahres der Times Square Ball - eine große beleuchtete Kugel - langsam herabgelassen.

Der Tag nach der Party

Hier sind sich wahrscheinlich alle Nationen einig: es lässt sich wunderbar im Bett oder auf dem Sofa ausspannen. Ein Neujahrsspaziergang kennt auch fast die ganze Welt. Und nicht zu vergessen, das Reinigen der Umgebung von Feuerwerksüberbleibseln!

Für sehr Aktive gibt es in vielen Ländern den Neujahrslauf, oder wer mag das Neujahrsbaden - es wird oftmals nackt kollektiv ins Meer oder in den See gestiegen.

Zum guten Schluss – ein Getränk mit Schuss

Die „Feuerzangenbowle“:

Die wichtigsten Zutaten für eine originale Feuerzangenbowle sind Rum mit mindestens 54 Vol.%, Rotwein und ein Zuckerhut. Geschmacksgebend kommen Gewürze wie Nelken, Zimt und Sternanis, sowie eine Orange, Zitrone und Orangensaft hinzu.

 

Zutaten für 6 Personen:

2 l Rotwein, 500 ml Orangensaft, 1 kleine Flasche Rum (54 Vol.%), 1unbehandelte Orange und Zitrone,1 Stange Zimt, 6 Gewürznelken, 4 Sternanis, 1 Zuckerhut 

 

Zubereitung:

Unbehandelte Orange und Zitrone heiß abwaschen. 1/2 Orange in Scheiben schneiden. Schale der Zitrone dünn abschneiden. Restliche Früchte auspressen.

 

Den Rotwein im Punschtopf erhitzen/ nicht kochen. Gesamten Fruchtsaft und die Früchte in Scheiben zum Wein geben. Die Gewürze in der heißen Flüssigkeit ziehen lassen.

 

Feuerzange mit dem Zuckerhut über den Topf legen. Zuckerhut mit etwas erwärmtem Rum beträufeln. Etwas Rum in eine feuerfeste Kelle geben und mit langem Streichholz anzünden. Den Rum brennend über den Zuckerhut gießen.

 

Restlichen Rum zunächst in die Kelle gießen, dann über den brennenden Zuckerhut laufen lassen (nie mit der Rumflasche direkt an die offene Flamme gehen!) Servieren, sobald der Zucker geschmolzen ist. Vorher kräftig umrühren.

Prosit Neujahr!     Happy New Year!     Bonne année!      С новым годом я!